Hartmann im Stall – Stellt euch vor, ihr müsstet den ganzen Tag an ein und derselben Stelle stehen. Und auch am Tag darauf und an jedem weiteren Tag ebenfalls. Hinter euch ein unbekanntes Geräusch, aber ihr könnt euch nicht umdrehen. Eure Haut am Hals ist wund und schmerzt und noch dazu kämpft ihr mit dem Gestank, der euch umgibt, der gemeiner Weise von den Exkrementen herrührt, in denen ihr steht. Nicht so geil, oder? Man könnte fast sagen: Folter.
Liebe „Erbsis“, wir sprechen heute über die Anbindehaltung von Kühen. In Bayern erlaubt sich rund die Hälfte aller Milchviehbetriebe (auf diese Bezeichnung spucken wir natürlich), Kühe auf diese Art und Weise für die Ausbeutung „unterzubringen“. Und das soll auch so bleiben, zumindest, wenn es nach dem bayerischen Bauernverband, der CSU und noch einigen anderen Psychopathen geht. Bine hat mal bei den Grünen nachgefragt, warum man dort politisch auch kein Ende dieser Grausamkeit anstrebt. Genauer gesagt, richtete sich die E-Mail an den amtierenden Parteivorsitzenden in Bayern.
Hartmann im Stall
„Sehr geehrter Herr Hartmann,“ hat sie gefragt, „warum setzen sich die Grünen nicht für ein Ende der Anbindehaltung von Kühen ein?“ Dann noch eine kleine Speech, wie gemein das ist. Die Antwort kam prompt, schließlich sind im Oktober Landtagswahlen in Bayern. Unglaublich, wie Politiker es beherrschen, den Schein nicht auf den Kern des Problems zu richten, sondern stattdessen mit ausgearbeiteten Inhaltsangaben ihrer Parteireden daherkommen, dir eine Millionen Sätze, wunderschön ausgeschmückt schriftlich vortragen und du denkst, du hast einer Wand geschrieben.
Man würde beim Lesen fast zu müde werden, sich den vielen inhaltlichen Fehlern zu widmen, wäre man nicht aus tiefsten und von ganzem Herzen für die Rechte von allen Tieren. Da ist man nicht bereit, sich für dumm verkaufen zu lassen. Nicht auf dem Rücken der Tiere. Ganz grob, setzen sich die Grünen für die Sommerweidehaltung ein. Das bedeutet nichts Anderes, als, dass die Kühe im Winter weiterhin 24/7 in der Hölle verbringen sollen. Wie kann man selber wahrscheinlich nicht einmal eine Stunde seines Lebens auf diese Weise verbringen wollen, es aber anderen zumuten und dann so tun, als ginge es einem um das Wohl der Tiere? Pfff.
Euch, liebe „Erbsis“ geht es um die Tiere und deswegen, werdet ihr bei der heutigen Folge bestimmt oft zustimmen können, euch mit uns ärgern, aber auch amüsieren. Viel Spaß beim Hören.