Nervenzusammenbruch – Wer von Herzen vegan lebt, der muss eine Menge lernen. Einiges freiwillig, anderes unfreiwillig. Man muss lernen, wie man mit Gedanken und Gefühlen umgeht, ebenso wie sämtliche Bewältigungsstrategien für Alltagssituationen in der nicht veganen Welt. Man wird ein Profi im Inhaltsstoffe lesen, automatisiert eine Gehstrecke durch den Supermarkt und beherrscht schnell sämtliche Floskeln, mit denen man dem omnivorem Bullshit Bingo begegnen kann. Dinge, die am Anfang noch schwer waren, beherrscht man irgendwann im Schlaf. Die immer selben Argumente gegen Veganismus zu hören, kann aber mit der Zeit auch echt auf die Nerven gehen.
Nervenzusammenbruch
Aber immer hin fühlt man sich immer sicherer, weitet die Flügel und beginnt sich zu drehen. Und dann passiert ein Fehler. Vielleicht reagieren die meisten Veganer*innen gelassener, als Bine es tat. Für die ist neulich der emotionale Notstand ausgerufen worden, als sie sich nicht mehr sicher war, ob sie wirklich einen veganen Salat serviert bekommen hatte.
Eine den Abend füllende Panikattacke, kombiniert mit Verzweiflung, Selbsthass und Übelkeit, trat ein. Übertrieben? Ja, vielleicht, aber es ist dennoch geschehen. Die Frage ist nur, warum kann solch ein Ereignis, eine solche Krise hervorrufen. Wir Veganer*innen sind ja nicht blöd, auch wenn 90% der nicht vegan lebenden Menschen das bestreiten mögen. Wir kennen das Ausmaß an Tierausbeutung und sind uns bewusst darüber, dass die Wahl des richtigen Salates nicht über die Abschaffung des Elends oder dessen Fortbestand entscheidet. Aber die starke Abneigung gegen den wahnsinnig grausamen Umgang mit unseren Miterdlingen, die vermag sich in jeder veganen Zelle einzulagern.
Das kann dann schon zur Folge haben, dass Körper, Geist und Seele stark erschüttert werden können, wenn man durch einen Fehler, zu einem Teil der nicht veganen Welt wurde. Eine Welt, die traurig macht, wütend. Die uns erschreckt, abstößt und die wir mit aller Kraft zu bekämpfen versuchen.
Fehler sind menschlich
In der heutigen Folge berichten wir von solch einer Situation. Es war gar nicht so leicht, sich dafür zu entscheiden, sie im Podcast zu thematisieren. Wer gibt schon gerne Fehler zu, deren man sich schämt? Dann fanden wir es aber doch eine richtig gute Idee. Menschen machen Fehler, auch dort, wo sie es am wenigsten wollen. Und dann braucht man vielleicht etwas Hilfe dabei, sich zu verzeihen. Indem wir offen darüber reden, wollen wir aufzeigen, dass ihr nicht alleine seid. Auch nicht mit euren Selbstzweifeln. Wir glauben, aller Tierrechtler*innen kennen die. Helfen wir einander da raus. Wir wollen alle das Beste für alle Tiere.
Ach ja und weil Humor wissenschaftlich erwiesen beim Heilen hilft, haben wir auch in dieser „Erbsenschreck“ Folge „Nervenzusammenbruch“ wieder viel gelacht. Viel Spaß beim Hören