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#11 Bloß nicht vermenschlichen

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#11 Bloß nicht vermenschlichen
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Bloß nicht vermenschlichen – Kennt ihr dieses Video, in dem ein kleiner Affe einen Löwen ärgert? Ihn immer wieder anstupst und dann schnell die Beine in die Hand nimmt? Oder habt ihr schon einmal ein Tier gesehen, dass sich zur Musik bewegt? Was euch auf keinen Fall während eurer Streifzüge durch die fantastische Welt des Internets entgangen sein kann, ist, wie eine niedliche Katze ein Plüschtier in die Pfoten nimmt. Sie drückt es dann ganz feste an sich, um dann im nächsten Moment friedlich einzuschlafen.

Und jetzt kommt`s… Achtung: nicht vermenschlichen! Solche Verhaltensweisen bei nicht menschlichen Tieren sind alle nur Instinkt gesteuert. Tiere sind doch nicht frech, sie hecken auch nichts aus, kein bisschen tiefgründig. Sie sind nicht beleidigt, eifersüchtig, nicht empathisch und schon gar nicht depressiv. Wenn uns das so vorkommt, dann sind wir aber sowas von naiv. Schließlich sind nur Menschen fähig zu individuellen Verhaltensweisen, weil ja nur Menschen individuelle Vorlieben haben. In unsere Verhaltensweisen darf sehr viel hingedeutet werden. Wir bitten darum. Schließlich sind wir einzigartig, komplex und vielschichtig.

Tiere können uns in dieser Hinsicht auf keinen Fall ähnlich sein. Oder vielleicht doch? Ist der Glaube, dass wir uns so unfassbar von allen anderen abheben vielleicht ein Irrglaube? Ein Märchen, dass wir Menschen uns nur allzu gern erzählen? Wenn ja, warum?

Bloß nicht vermenschlichen

In dieser Folge beschäftigen wir uns mal ganz unwissenschaftlich mit dieser „gefährlichen“ Vermenschlichung, von der alle reden. Was soll die überhaupt bedeuten? Und was für unfassbar schreckliche Folgen kann es haben, wenn wir ein tierisches Verhalten vermenschlichen? Im Grunde genommen hätten wir erst einmal erörtern müssen, was menschlich sein überhaupt bedeutet. Aber darauf hatten wir keine Lust. Scheinbar weiß sowieso jeder, was uns als Spezies ausmacht. Warum sonst hören Veganer*innen immer wieder. „Tiere darf man schlachten, Menschen aber nicht, weil es Menschen sind!“ Eigentlich selten etwas mit weniger Überzeugungskraft gehört. Aber hier haben wir auch unseren ersten Hinweis Sherlock. Warum nicht sein kann, was nicht sein darf. Nämlich, dass nicht menschliche Tiere einfach viele Verhaltensweisen und Bedürfnisse mit uns teilen. Und dass wir uns in nicht menschlichen Tieren eben auch oft wiedererkennen, liegt daran, dass wir Gemeinsamkeiten haben.

In der Sehnsucht nach Glück sind wir alle gleich

Sieht man in Hund, Katze, Maus, aber auch in Huhn, Rind und Schwein unsere Brüder und Schwestern, Cousins und Cousinen, Nichten und Neffen in Federn und Fell, wie will man noch irgendwie damit durchkommen, dass es ok ist, ihnen Grundrechte zu verwehren? Natürlich kann eine Vermenschlichung aus Veganer*innen Sicht auch beschissen sein. Und zwar, wenn jemand einen nicht menschlichen Erdling gegen dessen Bedürfnis in einen Menschen verwandeln will. Oder in die Karikatur eines Menschen.

Wir denken da an dämliche Kostüme, mit denen Tiere lächerlich gemacht werden. Es tut richtig weh, wenn man sieht, wie unangenehm es so einem Schimpansen ist, wenn über ihn gelacht wird, weil er einen kleinen Anzug trägt und aussieht wie ein Börsenheini. Weniger aufgeklärte Menschen würden nun sagen, ein Tier kann sich gar nicht schämen, dass sei eine Vermenschlichung. Unsere erbsenschreckliche Antwort: Fick deine Ignoranz. Selbstverständlich fühlen sämtliche Tiere genau wie wir. Und das wissen wir inzwischen auch, der grausamen Verhaltensforschung sei Undank. Und selbst, wenn es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber gäbe, dass Tiere träumen, Liebe empfinden, Hoffnung haben und Empathie … Man sieht es doch auch um Himmels willen.

Warum stellen wir unsere eigenen Instinkte, die uns erkennen lassen, dass wir Gefühle mit anderen Tieren teilen überhaupt infrage? Das macht wohl vieles einfacher möglich. Aber nicht richtig. Auch nicht menschliche Tiere sind Personen, die andere Sprachen sprechen und in andere Körper geboren wurden. Aber es gibt so viel mehr, was uns verbindet als uns trennt. In diesem Sinne wünschen wir euch ein anti-speziesistisches Hörvergnügen bei einer weiteren Folge Erbsenschreck.

Bloß nicht vermenschlichen.

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